Um geplante bzw. getroffene Entscheidungen auch umsetzen zu können, bedarf es eines: der Kraft. Kopf und Körper sind eins und sollten in einer Beratung die Möglichkeit bekommen, genutzt zu werden.

Durch das viele Denken wird der Energiehaushalt im Körper geschwächt. Dies zeigt sich wie schon erwähnt durch unterschiedlichste körperliche Reaktionen, die nicht immer nachvollziehbar sind. Je mehr die Batterien geleert sind umso mehr baut sich gerne das diffuse Gefühl der Angst auf. Angst ist grundsätzlich etwas Wichtiges, da es uns vor Gefahren schützt. Nimmt die Angst jedoch Überhand, so kommt Ihr Leben in eine Schieflage und Sie spüren die Angst mehr als sich selbst und Ihr Kraftreservoir.

Angstthemen (ausgenommen sind pathologische Formen) gibt es viele: Angst vor dem Scheitern, vor Ablehnung bzw. nicht akzeptiert zu werden. Davor, Sie selbst zu sein, Neues zu wagen, oder aber Entscheidungen zu treffen, die mit Verlust verbunden sind. Es gibt aber auch die Angst vor der Einsamkeit und dem Alleinsein, oder Angst, einem Problem nicht gewachsen zu sein, Angst vor der Zukunft, der Pension u. v. m.

Angst lähmt…

und Gefühle werden unterdrückt. Angst macht handlungsunfähig und passiv. Das Wohlgefühl im eigenen Körper schwindet. Die Angst sitzt im Nacken, beeinflusst den Halswirbelbereich und Rücken und oftmals leidet man unter eben diesem steifen, schmerzhaften Nacken.

Ebenso ist dieser Satz bekannt: “Ich mach mir in die Hose“. Die Grundenergie leidet, nach der traditionell chinesischen Medizin: Die Nieren- und Blasenenergie. Und Ihr Vertrauen. Zu sich selbst, zu anderen, auf das Leben.

Lösungen

In der Beratung beschäftigen wir uns neben der Kopfarbeit mit Ihrer Gefühlswelt. Das Benennen kann zu Beginn schwierig sein. Es gilt zu lernen Gefühle wahrzunehmen und auf sie zu horchen. Immerhin wollen sie Ihnen etwas sagen. Nämlich über Ihre Befindlichkeit.

Die Beobachtung kann weiter gehen, indem geschaut wird, wo sich Druck, Spannung, Schmerz im Körper zeigen oder Taubheit. Ihr Energieniveau einzuschätzen, es aufzubauen und darauf horchen lernen sind weitere Schritte, um Sie wieder in Ihre Kraft zu bringen. Mit einfachen Körperübungen, die Sie in den Alltag integrieren können, stärken Sie sowohl Körper als auch Geist. Es heißt immer wieder aufs Neue, den Akku aufzuladen. Klarheit verdrängt diffuse Befürchtungen UND aus Ihrer Mitte heraus kommen Sie zu einzelnen Lösungsschritten.

Ich vergleiche Körperwahrnehmung, Körperübungen und Shiatsu gerne mit einer Zwiebel…

Schicht für Schicht heißt es abzutragen, müde Energie zu lösen und Stagnation, Schmerz ziehen lassen. Durch wiederholtes Wahrnehmen und Arbeiten am Körper löst sich zuerst die dünne, aber härtere Schale, die die Frucht umgibt und schützt.

Umgelegt auf unsere körperliche Struktur entwickelt sich diese Schale oft zum undurchdringlichen Panzer. Die Frucht ist das Herz, welches immer weniger Raum bekommt.

Schicht für Schicht abtragen bedeutet erkennen der Pakete, die die “Schulter schultert”, die das Herz schmerzen lassen, den Magen verdrehen und zu sozialem Rückzug führen mangels Kraft. u. v. m.

Regelmäßiges Dranbleiben, obwohl es mitunter Angst machen kann, was sich da so zeigt, führt zur Befreiung von Körper, Geist und Psyche und eröffnet neue Perspektiven.

 

 

Zuhören

Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war das Zuhören. Das ist doch nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher Leser sagen, zuhören kann doch jeder.

Aber das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig. Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte, nein, sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und aller Anteilnahme. Dabei schaute sie den anderen mit ihren großen, dunklen Augen an, und der Betroffene fühlte, wie in ihm auf einmal Gedanken auftauchten, von denen er nie geahnt hatte, dass sie in ihm steckten.

Sie konnte so zuhören, dass ratlose oder entschlossene Leute auf einmal ganz genau wussten, was sie wollten. Oder dass Schüchterne sich plötzlich frei und mutig fühlten. Oder dass Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden. Und wenn jemand meinte, das Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst nur irgendeiner unter Millionen, einer, auf den es überhaupt nicht ankommt, und er ebenso schnell ersetzt werden kann wie ein kaputter Topf – und er ging hin und erzählte alles das der kleinen Momo, dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er sich gründlich irrte, dass es ihn, genauso wie er war, unter allen Menschen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise für die Welt wichtig war. So konnte Momo zuhören!

(aus Michael Ende: “Momo”, Stuttgart 1973)